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Persönlichkeiten aus der Region

Die Wirtinnen im Einklang mit der Natur

Michaela & Angelika Schuster

Die Hochraut Alm ist keine gewöhnliche Alm: Statt Cola gibt es hier hausgemachte Limonaden, statt Verbotsschildern motivierende Sprüche wie „Don’t forget to smile”, statt Hektik eine wohltuende Ruhe. Seit genau 20 Jahren verwirklichen die Schwestern Michaela und Angelika Schuster hier eine nachhaltige Bewirtschaftung der familieneigenen Almhütte. Das war von Anfang an klar und wird auch ohne Kompromisse so weitergeführt. Nachhaltigkeit ist hier kein Schlagwort, sondern gelebte Wirklichkeit.

Während ich mit den beiden in der gemütlichen Hütte sitze, umgeben von zarten Trockenblumen, kuscheligen Fellen und dem Duft nach frisch gebackenem Brot wird mir klar, dass ich irgendwo angekommen bin, wo es mir nur gut gehen kann. Hier steht die Natur im Mittelpunkt – und als Teil davon der Mensch. Jede Entscheidung, die Michaela und Angelika treffen, zielt darauf ab, im Einklang mit ihr zu leben. Und das spüre ich auf Anhieb.

Nachhaltigkeit als Lebensinhalt

„Nachhaltig zu sein bedeutet für uns, mit der Natur zu leben und nicht dagegen,“ sagt Michaela. „Wenn wir nicht auf sie achten, zahlen wir am Ende alle drauf.“ Diese Einstellung ist tief in ihrer Familie verwurzelt. Ihre Oma führte ein Dorfgasthaus und kochte leidenschaftlich an einem riesigen Holzherd. Mit einfachen Zutaten, die es vor Ort gab. Die Kunst, mit dem zu arbeiten, was die Natur bietet, wurde an die Mutter weitergegeben und schließlich an Michaela und Angelika. „Unsere Mutter hat nicht nur gut gekocht, sie legte immer Wert darauf, das Essen schön zu präsentieren. Für uns war es dann klar, das auch auf der Hütte so zu machen,“ erzählt Angelika.

Jeder kann einen Beitrag leisten, um bewusst mit unseren Ressourcen umzugehen,“ sagt Angelika. Auf der Speisekarte der Hochraut Alm steht es sogar schwarz auf weiß: das dritte Ziel der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen – GOOD HEALTH AND WELL-BEING. Für die Gastgeberinnen auf der Hochraut Alm ist dies nicht nur ein Slogan, sondern eine Lebensaufgabe. „Wir möchten unseren Gästen nicht nur gutes Essen bieten, sondern sie auch dazu inspirieren, achtsamer mit der Welt umzugehen,“ erklärt Michaela. „Sei es durch das Selbstgemachte, das wir anbieten, oder durch die einfache Lebensweise, die wir auf der Alm pflegen.”

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Achtsame Almküche

Viele Zutaten werden am Hof produziert oder in der Natur gesammelt. Andere kommen von sorgsam ausgewählten Produzenten. „Unsere Gäste sollen spüren, wie wichtig es ist, was sie essen und wo es herkommt,” erzählt Michaela. Achtsames Kochen bedeutet also nicht nur das überlegte Auswählen und Vorbereiten der Gerichte, sondern auch kurze Kreisläufe und Lieferwege, eine durchdachte Lagerung, Haltbarmachen, Veredeln und Verwerten von Lebensmitteln, um deren Verschwendung zu vermeiden.

Dann werfen wir noch einen Blick auf die Speisekarte. Klassische Gerichte wie Knödel mit Almkräutern, Spätzle aus Vollkorn-Dinkelmehl oder ein Speckbrot mit Frischkäse und eingelegten Zucchini haben einen festen Platz auf der Karte, doch stets angepasst an die Zeit: wenig, aber hochwertig. Oder, wie es Angelika beschreibt: „Vom Wenigen das Beste”.

Ein Ort, der Menschen berührt

Während unseres Gesprächs erfahre ich auch, wie tief dieser Ort seine Gäste berührt. Michaela erzählt mir die Geschichte eines Mannes, der während einer schweren Krankheit davon träumte, wieder auf die Hochraut Alm zurückzukehren. „Der Gedanke an die Alm hat ihm durch die Therapie geholfen,“ sagt sie. Auch solche Erlebnisse sind es, die Michaela und Angelika antreiben, ihren Weg konsequent weiterzugehen.

Bevor ich die Alm wieder verlasse und ins Tal zurückkehre, gehe ich noch einmal kurz auf die Toilette. „YOU ARE BEAUTIFUL“ steht dort in großen Buchstaben. Ich fühle mich geschmeichelt – das hat mir schon lange niemand mehr gesagt. Diese Botschaft und der Ausblick auf die goldgelben Herbstfarben der Natur in Richtung Kronplatz und Dolomiten erinnern mich an die Botschaft, die ich bei der Ankunft gesehen habe: „Don’t Forget to Smile“. Und ich weiß, dass mir das in nächster Zeit wohl nicht mehr so schnell passieren wird – nicht nach diesem Tag auf der Hochraut Alm, wo Michaela und Angelika ihren Traum leben und ihn mit uns allen teilen.

Ein Teig, drei Süßspeisen
Michi’s liebstes Rezept: Germteig
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