Info Icon
close
URLAUB IM GSIESERTAL
Finde jetzt deine Unterkunft für deinen Traumurlaub.
Unterkunft suchen
003-tgw-reierandreas-web-silbersalz
Persönlichkeiten aus der Region

Der Wegekenner

Andreas Reier

Es ist ein kalter Wintermorgen, als ich Andreas Reier treffe, den Wanderführer der Region Gsiesertal-Welsberg-Taisten. Andreas, ein Mann mit gezeichnetem Gesicht und von der Sonne gebräunten Haut, begrüßt mich herzlich. „Komm, lass uns ein Stück gehen“, sagt er und führt mich auf einen Pfad, der durch pulvrigen Tiefschnee führt. Während wir gehen, beginnt er zu erzählen – Geschichten von früher.

Eine Reise in die Vergangenheit

„Weißt du,“ beginnt Andreas, „was heute eine beliebte Freizeitbeschäftigung ist, war früher harte Arbeit.“ In den 60er Jahren bahnten sich Bauernfamilien kleine Wege durch den tiefen Schnee, um das im Sommer gemähte Heu ins Tal zu bringen. Forstwege oder Winterwanderwege, wie wir sie heute kennen, gab es damals nicht. Im Sommer war die ganze Familie auf der Alm, die steilen Felder zu mähen. Das Heu wurde in Holzhütten, den sogenannten „Schupfen“, gelagert. „Wir schliefen auf dem Heu und kochten auf einem Holzherd“, erinnert er sich. „Es musste erst schneien, bevor wir das Heu ins Tal bringen konnten. Der Schnee bot den richtigen Untergrund für das schlittenartige Transportmittel.“

Ein Leben in und mit der Natur

Heute führt Andreas Gäste durch diese naturbelassene Landschaft, die er selbst so schätzt. „Ich liebe es, Menschen die Natur näherzubringen, besonders denen, die es schwer haben, sei es wegen ihrer Kondition oder ihres Alters“, sagt er. Er geht immer mit den Langsamsten und sorgt dafür, dass alle sicher zurückkommen. „Bei meiner Arbeit, die mehr eine Berufung ist, ist es mir wichtig, Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen einen Zugang zur Natur zu schaffen und ihre Sinne für das Wesentliche zu schärfen. Dies klappt in der Natur einfach am besten.“
heart decoration
Andreas’ Tipps für Winter- und Schneeschuhwanderungen

Die Anfänge der Winterregion

„So richtigen Aufschwung, was den Wintersport in der Region betrifft, erhielt Gsiesertal-Welsberg-Taisten mit dem Startschuss des ersten Gsiesertal-Laufs im Jahre 1984”. Mussten sich die Einheimischen zum Langlaufen noch mit einer 5 km langen Rundloipe in St. Magdalena zufrieden geben, waren es seit der ersten Ausgabe des beliebten Volkslanglaufrennens bereits 42 km durch das ganze Tal. Für Skifahrerinnen und Skifahrer wurde schon in den 60er Jahren ein Dorflift in St. Magdalena errichtet – einer der ersten im Pustertal. „Gleichzeit entstand das nahe gelegene Skigebiet Kronplatz”, erinnert sich Andreas zurück. Die Pistenpräparierung war damals noch ein überaus sportlicher Akt, kamen hauptsächlich manuelle Methoden wie das Trappeln zum Einsatz. Die Errichtung der Winterwanderwege ging mit einem steigenden Interesse der Einheimischen einher, die Freizeitaktivitäten zunehmend mit Bewegung an der frischen Luft verbanden.
heart decoration

Ungebrochenes Naturerlebnis

Heute ist in der Region, sportlich gesehen, (fast) alles möglich. Das Eintauchen in die Natur bedeutet ein wohlverdientes Zur-Ruhe-Kommen, einen Ausstieg aus dem Alltag, ein Loslassen, der Genuss vom einfachen Leben. Wenn Andreas privat unterwegs ist, geht er am liebsten auf eine Skitour. Dafür empfiehlt er die Wochentage. „Da sind weniger Menschen unterwegs und das Naturerlebnis ist intensiver“, sagt er. Touren wie auf den Hohen Mann, das Fellhorn, die Kaserspitze oder das Kalksteinjöchl bieten unvergessliche Erlebnisse. Nach dem Abenteuer kehrt man in eine Hütte ein, genießt ein stärkendes Essen und freut sich über das gemeinsam Erlebte. „Das Gesellige gehört zum Sport eben auch dazu.”
Und wer weiß, vielleicht lässt ihr euch ja auch mal von Andreas auf eine Tour in die Natur begleiten? Ich jedenfalls kann es nur wärmstens empfehlen.
Weitere Artikel
-tg-gsiesertal-silbersalz-42
Persönlichkeiten aus der Region
Die Hüterin der Geschichte
Brunhilde Rossi Agostini
Details
chat